Kleine Hunderassen erfreuen sich noch immer großer Beliebtheit, obwohl der Status des Wohlstands, der früher mit einem scheinbar „unnützen“ Haustier einherging, hierzulande längst nicht mehr mit dem Besitz einer solchen Hundes verbunden wird.
Kleine Hunderassen: Früher ein Symbol für Müßiggang
Hunde waren ursprünglich Nutztiere: Sie sollten das Vieh vor Wölfen und das eigene Heim vor Feinden beschützen. Als Kleintierjäger war die Katze anspruchsloser und daher günstiger; es war also sinnlos, kleine Hunde heranzuzüchten.
Kleine Hunderassen waren daher meist ein Privileg der Wohlhabenden: Man musste genügend Nahrung zur Verfügung haben, um ein Tier zum reinen Vergnügen zu halten.
Kleine Hunderassen zum Spaß?
In Deutschland war vor allem nach dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg ein kleiner Hund Ausdruck einer „Wir-können-es-uns-leisten“-Mentalität: In einer Hungergesellschaft konnte man damit auftrumpfen wie später mit einem Auto oder der Sonnenbräune, welche man an der Adria erworben hatte: Man zeigte damit im Grunde, dass man sich natürlich auch einen größeren Hund leisten könnte, wenn man dies denn benötigen würde.
In Amerika und auch bei der hiesigen weiblichen „Prominenz“ werden heute noch kleine Hunde als Spielzeuge gehalten und mit kindischen Accessoires versehen, was sicher nicht unbedingt lobenswert ist.
Kleine Hunderassen: Der Rehpinscher
Der Rehpinscher als die womöglich kleinste heimische Hunderasse ist eigentlich ein winziger Jaghund.
Ihn mit einer Wollmütze zu versehen und darüber hinaus in einer Wohnung zu halten, ist nicht korrekt: Wie die meisten kleinen Hunde ist er ursprünglich für die Jagd und das Aufstöbern der Beute gezüchtet worden. Hier macht er seine Sache gut; in einer Wohnung und mit wenig Auslauf ist er falsch aufgehoben.
Kleine Hunderassen: Der Yorkshire
Oft erweist sich der anscheinend niedliche Yorkshire-Terrier als ein wahrer Terrorist, falls er falsch gehalten wird. Auch dieses Tier ist im Grunde ein Jagdhund und schlägt daher permanent an, wenn er etwa im Treppenhaus fremde Gerüche wahrnimmt.
Er mag als Welpe bei Kindern sehr beliebt und durchaus niedlich sein, aber auch hier sollte man die Abstammung von Jagdhunden berücksichtigen, zudem werden solche Tiere häufig nicht sehr alt.
Kleine Hunderassen: Der Pekinese
Pekinesen stammen eigentlich aus China, woher die europäischen Entdecker sie nach Europa und damit in alle Welt verbrachten. Auch sie neigen dazu, permanent zu bellen und auch Menschen gegenüber unangenehm aufzutreten. Ihre Herkunft ist weitgehend ungeklärt, die Haltung in der Wohnung ist indes wenig problematisch.
Kleine Hunderassen: Wozu dienen sie?
Heute ist es möglich, Wohlstand in anderer Weise auszudrücken als durch einen „Zierhund“. Vor allem Menschen, die in Städten leben, sollten sich des Charakters und der Bedürfnisse der Hunde bewusst werden: Auch kleine Hunderassen sind keine Spielzeuge.